Rückschau

 



09. 02. 2001 Schloß Garath, Düsseldorf
10. 05. 2001 Kloster Michaelstein, Blankenburg (Harz)
12. 05. 2001 Alte Kirche, Bochum-Stiepel
01. 06. 2001 Göttinger Händelfestspiele
02. 06. 2001 Händel Haus, Halle
28. 07. 2001 Redoute, Bonn
17. 10. 2001 Neue Reihe im Schumann Saal, Düsseldorf
 
Presse:
   

„Umbach & Consorten“ präsentierte alte Musik in der Pfarrkirche St. Josef

Musikalische  Sehnsucht  nach  Italien

Nordstadt. Mit „Umbach & Consorten“ präsentierte sich jetzt ein junges Ensemble für Alte Musik im Rahmen der Konzertreihe in der Further St. Josef-Kirche, das erstmals in Neuss zu hören war. Von der Flötistin Elke Martha Umbach 1992 gegründet, pflegt das Ensemble besonders Kompositionen für Block- und Traversflöte zwischen dem 16.und 18. Jahrhundert. Die weiteren Ensemblemitglieder haben sich ebenfalls auf alte Musik spezialisiert und spielen Originalinstrumente in historischer Aufführungspraxis. „Nie werd ich dich vergessen – Sehnsucht nach Italien“ was das Programm jetzt in St. Josef überschrieben. Es verband Komponisten, die einige Zeit in Italien gelebt und studiert haben, insbesondere Johann Adolf Hasse (1699 – 1783), der Kapellmeister in Venedig war und Georg Friedrich Händel, der sich von 1707 bis 1710 in Italien aufhielt. „Umbach & Consorten“ eröffneten das Konzert    zunächst    aber  mit einem Trio für Flöte, Violine und Basso continuo von Anna Bon. Ihr Trio war farbenfroh und temporeich und gab dem Ensemble direkt Gelegenheit, ihre auf hohem Niveau stehende Spielkultur zu präsentieren. Dominant natürlich Elke Martha Umbach, die ihre Traversflöte immer sicher beherrschte, auch schwierige Passagen geschmeidig gestaltete und das Tempo forcierte. Dass sie mit gleicher Virtuosität auch die Altblockflöte spielt, zeigte sie im Verlauf des Konzerts in einer bekannten

Händel-Sonate (C-Dur, op. 1,7), die vor allem in Larghetto und Gavotte vertraute Melodien erklingen ließ. Ihr adäquater Dialogpartner war der junge Johannes Platz (Violine), der seine kammermusikalische Ausbildung beim Kölner Amadeus-Quartett erhielt. Für die Begleitung zeichneten der Cembalist Klaus Westermann, Leiter der Akademie für Alte Musik, hamburg, und Heike Johanna Lindner (Viola da Gamba) verantwortlich. Sie waren   bei    allen       Werken beteiligt und erfüllten ihren Part absolut zuverlässig. In der gleichen Besetzung spielte das Ensemble auch ein Trio von Antonio Vivaldi. Die rein instrumentalen Konzertteile wurden ergänzt durch Kantaten. Deshalb gehörte zu den „Consorten“ auch die schwedische Sopranistin Mimmi Nilsdotter. Die poetischen italienischen Texte der Kantaten von Hasse und Händel spiegelten am deutlichsten das Thema „Nie werd ich dich vergessen“ wider. Mimmi Nilsdotter stellte in den Arien der Hasse-Kantate „Per parlesarti appieno“ ihre große Stimme vor, die mit schöner Transparenz und Leichtigkeit die teils dramatischen Texte artikulierte. Die interessante Begegnung mit „Umbach & Consorten“ dokumentierten die Zuhörer mit freundlichem Applaus. Nima

 

Roth – Hipolsteiner Volkszeitung, 28. Juni 2002

Feierlicher Rahmen für historische Klangschönheit

Kammermusikensemble Umbach präsentiert Musik vom 16.bis 18. Jahrhundert im Prunksaal des Schlosses – Block- und Traversflöte

ROTH – Im Rahmen der Konzertreihe Fränkischer Sommer gastierte das Kammermusikensemble Umbach & Consorten in Roth. Wegen der schlechten Wetterlage wurde das Konzert, das eigentlich im Schlosshof geplant war, in den Prunksaal verlegt, der einen feierlichen Rahmen für die Musik von Komponistinnen des 18.und 19. Jahrhunderts darstellte. Das Ensemble, das 1992 von der Flötistin Elke Martha Umbach gegründet wurde, widmet sich der Vielfalt der schier unerschöpflichen Reichtum der Kompositionen für Block- und Traversflöte zwischen dem 16.und 18. Jahrhunderts und präsentiert diese Werke in historischer Aufführungspraxis. Verwendet werden hierbei ausschließlich Originalinstrumente. Ausführliche Recherchen in musikwissenschaftlichen Archiven eröffnet   dem   Ensemble    die Möglichkeit, vor allem die heute unbekannte Flötenliteratur großer und kleiner Meister aufzuführen. Die Besetzung von Umbach & Consorten ist international. Meisterkurse an der Akademie für Alte Musik in Bremen führten die Mitglieder des Ensembles zusammen. Bei diesem Konzertprogramm widmeten sich die Musikerinnen und Musiker ausschließlich den Werken von Komponistinnen: diese wurden – Elke Martha Umbach berichtete – von Ihren männlichen Kollegen in Abseits gedrängt, obwohl die Kompositionen die gleiche Ausstrahlung besitzen wie die der großen Komponisten. Durch die „Rangeleien“ bei der Besetzung rarer Stellen für Musiker behielten jedoch meist die Männer die Oberhand. Deshalb verwundert es auch nicht, dass Namen wie Buxtehunde, Pachelbel, Bach, Beethoven oder Mozart in aller Munde , Namen wir Anna Bon di Venezia, Anna Amalie, Herzogin von  Sachsen-Weimar oder Louise Farrenc

nur in absoluten Fachkreisen bekannt sind. Bei dem Vortrag konnten sich die Konzertbesucher jedoch ein Bild davon machen, dass Werke der Komponistinnen denen ihrer Kollegen in nichts nachstehen. Durch die Wahl, bei der Aufführung Originalinstrumente zu benutzen, wurde den Zuhörern ein Eindruck vermittelt, wie sich die Musik in dieser Zeit anhörte. Nicht so kraftvoll wie die Werke der späteren Klassik bei der bereits Instrumente „heutiger“ Bauart zum Einsatz kamen, sondern wieder, einschmeichelnder und einfühlsamer. Umbach & Consorten verstanden es, ihre Instrumente in voller Klangschönheit zu präsentieren. Ob Elke Martha Umbach an der Traversflöte, Diego Montes an Klarinette, Johannes Platz an der Violine, Katie Rietman am Violoncello oder Wiebke Weidanz am Hammerflügel, alle stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass   sie wahre Meister auf ihren Instrumenten sind. Das Ensemble bestach durch seine Darbietung. Feinfühlige Phrasierung wechselten mit gradlinigen temporeichen Stellen, kraftvollen Passagen lösten einschmeichelnde, unter die Haut gehende Themen ab. Die Musik des 18.und 19. Jahrhunderts wurde bei der Darbietung von Umbach & Consorten wieder lebendig und versetzte das Publikum in diese Zeit zurück. Bestechend war die Präzision und die Intonation des Ensembles, alle Mitglieder sind wahre Meister ihres Faches. Der einzige Wermutstropfen war, dass diese eindrucksvolle Veranstaltung nicht den Publikumszuspruch hatte, den sie eigentlich verdient hätte.

Harald Berthel

 

 

Genral-Anzeiger Bonn, 19.10.2001

Reise in die  Vergangenheit

Konzert „Umbach und Consorten“ mit Klanggenüssen in der Godesberger Redoute

Von Barbara Kaempfert-Weitbrecht

Das 1. Kammerkonzert der Stadt Bonn in dieser Saison in der Godesberger Redoute bot nicht nur klangfeine Genüsse aus dem europäischen Barock, sondern passte auch in besonders stimmiger Weise ins schöne historische Ambiente des Beethovensaales. Es musizierte das 1992 von der Flötistin Elke Martha Umbach in Bremen gegründete Ensemble für Alte Musik „Umbach & Consorten“, das ausschließlich auf Originalinstrumenten und nach stilgetreuer Aufführungspraxis spielt, wobei Kompositionen für Block- und Traversflöte vom 16. bis 18. Jahrhundert im Vordergrund stehen. Die Überschrift des Bonner Konzertes jetzt lautete „Deutsche und italienische Kammermusik berühmter Hofkapellen Europas“, womit Berlin, Bückeburg, Dresden und Venedig gemeint waren. „Umbach & Consorten“ hatten an diesem Abend freilich ohne ihre Initiatorin und Namensgeberin auftreten müssen; sie war durch einen Unfall verhindert. Dankenswerterweise war kurzfristig Daniel Rothert für sie eingesprungen und hatte die Travers- und Blockflötenparts des Programms übernommen. Und er erwies sich sowohl auf der sehr sanft klingenden Traversière wie auch auf zwei Alt- und Sopranblockflöten als bestens versiert. Zu hören – und zu genießen – war unter anderem eine in vielem noch barockgeprägte, aber auch schon empfindsame D-Dur Triosontate für Flöte, Violine und B.c. von Philipp Emanuel Bach, eine munter-spielfreudige C-Dur Sonate für Flöte, Violine und konzertierendes Cembalo von Johann Christoph Friedrich Bach sowie eine bewegungsreiche C-Dur Sonate für Fagott und B.c. von  Johann Friedrich Fasch.